Kuranstalt Neufriedenheim (1891-1941)

Im Westen der Stadt München lag die ehemalige Kuranstalt Neufriedenheim.

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Dieser war 1891 Nach einem Entwurf von Max Deißböckl errichtet und wurde am 1. Oktober 1891 von Dr. Karl Kraus eröffnet. Als Besitzer musste Dr. Karl Kraus in kurzer Zeit die teilweise fertig gebaute Anstalt mit Nebengebäuden wegen seiner finanzieller Schwierigkeit an den nächsten Besitzer übergeben. Am 20. September 1892 übernahm Dr. Ernst Rehm als der nächsten Besitzer die Direktion der Anstalt. Das Bau der Anstalt und neuen Villen konnten von 1898 bis 1899 weiter fortsetzen.

Leitungen der Klinik waren:

1.Dr. Karl Kraus und Dr. Heinzelmann

2.Dr. Ernst Rehm und Dr. Kaiser

3.Dr. Haas und Dr. Leonard Baumüller

Die Anstalt könnte damals etwa 70 bis 80 Kranke beherbergen und verfügte die offene und geschlossene Abteilungen beider Geschlechter. Sie war die Privat-Heil- und Pflegeanstalt für Nervenkranke und Gemütskranke, die aus einem hohen Wohlstand stammten.

Kurparksiedlung Neufriedenheim:
Entstehung: Im Mai 1936 sind schon einzelne Bauten der "Kurpark-Siedlung Neufriedenheim" (Einfamilienhäuser) vollendet. Sie stehen an der Kurpark- und Langbehnstraße, im Osten wird das Gelände von der Fürstenrieder Straße begrenzt. Mittelpunkt ist der Neufriedenheimer Platz. Die Siedlung ist nach der Kurparkstraße in Kleinhadern benannt. Die Familie Rehm besaß die Siedlung und hatte noch Grundstück in Neuried, weil Dr. Rehm noch eine Krankenanstalt bauen lassen wollte. Aber die Gemeinde Neuried lehnte die Verwirklung der Krankenanstalt ab. Dafür gibt es die Strasse in Neuried: Dr.-Rehm-Strasse
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Aus dem familiären Grund wurde die Anstalt im Oktober 1941 aufgelöst und an NSV verkauft. NSV benutztete die aufgelöste Kurklinik nie.

Ein Jahr später wurde die Kurklinik durch Bombenangriff beschädigt. Sie wurde durch Notdächer ersetzt und dann jahrelang als Ruine mit verwachsenem Urwald unbekümmert gelassen.

In und nach dem Krieg wohnten Ostflüchtlinge in gut erhaltene Teile der ehemalige Kurklinik. Die Amerikaner nahmen das ehemaligen Direktorvilla im Beschlag bis zum Heimkehr nach Amerika 1953. Das Villa wurde in 60ern Jahren zum Ausbildungsstätte für Taubstummenlehrer umgebaut. Der Turm wurde abgebrochen und das Erscheinungsbild wurde etwas vereinfacht. Wegen Autobahnbaus im Jahr 1971/72 wurde das Villa abgetragen.

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Landestaubstummenanstalt Neufriedenheim

1952:

Endgültiges Heimkehr der Landestaubstummenanstalt nach München. Die Landestaubstummenanstalt zog in der ehemaligen Kurklinik Neufriedenheim in der Fürstenrieder Strasse ein. In dieser Zeitpunkt war die Nordflügel fertig wieder aufgebaut. Der Mittelbau stand im Rohbau, der Südflügel in der Ruine.

1954:

Wiedereröffnung der fertig wiederaufgebaute Landestaubstummenanstalt. Die Kindergarten für taubstummen Kinder wurde eingeweiht.

1956 bis heute:

Hörerziehung für taubstummen Kinder. Beratungsdienst und Frühförderung wurde erweitert.

1963:

Ludwig Hacker trat als Direktor der Landestaubstummenanstalt ein. Er führte Rhytmik- und Musikunterricht im Unterricht ein.

1964:

Auflösung der Taubstummenstiftung durch das Erlass der Kulturministerium. Das Vermögen wurde an Kulturministerium überschrieben.

1966:

Gründung der Realschule für Gehörlose in München durch Taubstummenlehrer Ferdinand Sattler. Die Realschule für Gehörlose wurde nach dem Sonderschulgesetz durch die Möglichkeiten von Beratungsdienst, Frühförderung und Hörerziehung eingeführt. Ferdinand Sattler war der Leiter der Realschule für Gehörlose.

Bayerische Landesschule für Gehörlose

1968 bis heute:

Die Landestaubstummenanstalt erhielt eine neue Schulbezeichung: Bayerische Landesschule für Gehörlose.

1970:

Bau der Realschule für Gehörlose, Beratungsdienst, Frühförderung, Kindergarten und Turnhalle. Verlängerung der Realschulzeit.(sechs Jahre statt 5 Jahre)

1977:

Ferdinand Sattler wurde Direktor der Bayerischen Landesschule für Gehörlose. Ludwig Hacker ging ins Pension. Errichtung eines Tagesheimes.

1979:

Wiedergründung der Stiftung "Bayerische Landesschule für Gehörlose" durch Direktor Ferdinand Sattler beim 175 Jahresjubiläumsfeier der Bayerischen Landesschule für Gehörlose.

1985-1989:

Plan des Neubaus für Bayerischen Landesschule für Gehörlose. (Leider wurde die Pläne für das Neubau im Jahr 1994 durch Kulturministerium endgültig gestrichen.)

Heftige Diskussion zwischen der Schule und gehörlosen Erwachsenen über Einführung der Gebärdensprache im Unterricht. Die Gebärdensprachkurse für Taubstummenlehrer wurde zugelassen. Die Lehrer unterrichten die gehörlosen Schüler mit Lautsprache mit Unterstützung der Gebärdensprache.

1986:

Errichtung eines Studienseminars.

1987:

Bezug des Schullandheims in Berchtesgaden-Schönau in ehemaligen Forsthaus "Unterstein"

1991:

Lautsprachbegleitende Gebärde wurde dann im Unterricht zugelassen. Nur wenig Lehrer verwenden die Sprache.

1994:

Es gab eine Klasse für CI-Schüler. Die Klasse wurde in kurzer Zeit aufgelöst.

1998:

Einführung der Deutsche Gebärdensprache im Unterricht infolge gesetzliche Anerkennung der Gebärdensprache in Deutschland.

seit 2000:

Einführung der sechsstufigen Form der Realschule (R6)

seit 2001:

Einführung von Sprachlerngruppen au fer Grundlage einen neuen Lehrplans für die Grundschulstufe.

2004:

Die Schule feierte ihren 200. Geburtstag.

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