Chronik der Taubstummenbildung Dillingen

1834:

Eine Taubstummenanstalt für beider Geschlechter existierte im ehemaligen Dillinger Bartholomäer-Institut, die erste in Schwaben. Um Geld zu sparen, verzichtete die königlich-bayerische Regierung auf ein Internat. So gab es nur eine Übungsschule für taubstumme Kinder, die mit der Dillinger Lehrerseminar vereinigt war. Die Kinder wohnten bei geeigneten Familien oder Kostgänger bei den Franziskanerinnen.

1841:

Die Regierung verlegte das Lehrerseminar mitsamt der angegliederten Taubstummenanstalt von Dillingen nach Lauingen. Nun ging Theresia Haselmayer auf die Anregung des Augsburger Regierungsrates von Ahorner ein, die Taubstummenschüler nach Geschlechtern zu trennen und die Mädchen ins Dillinger Frauenkloster zu übernehmen. Auf dieser Stelle schickte sie zwei Lehramtkanditatinnen zur Ausbildung als Taubstummenlehrerinnen ins Kgl. Zentraltaubstummeninstitut unter der Leitung des Inspektions Joseph Weiß nach München. Es waren die späteren Ordensfrauen Udalrike Baustel und Maximilliana Messerer.

1843:

Schon teilte Theresia Haselmayer der Königlichen Schullehrseminar-Inspektion in Lauingen mit, daß die Dillinger Kloster "mit Vernügen bereits wäre, den Unterricht für taubstumme Mädchen zu übernehmen.

1847:

J. Regens Wagner hatte mit Franziskanerinnen im diesem Jahr eine Taubstummenanstalt für Mädchen eröffnet. Die ersten Zöglinge waren: Anna Härpfer, Therese Holzhauser, Theresia Prestel, Theresia Karg, Josepha Wagner, Anna Maria Rittmayer und Johanna Igel.

1851:

Die Loslösung der Taubstummenanstalt vom Lehrerseminar in Lauingen vollzogen und die Verlegung der Taubstummenanstalt für Knaben nach Augsburg entschieden. Die verbliebenen Mädchen waren dem Dillinger Taubstummenanstalt zugewiesen.

1852:

Die Dillinger Institut war von der Regierung zur "Kreis-, Lehr- und Erziehungsanstalt für taubstumme Mädchen" erklärt.

1855:

Mit enger Zusammenarbeit mit der Meisterin der Franziskanerinnen, Maria Theresia Haselmayer, gründete J. Regens Wagner eine "Versorgungsanstalt für Mädchen und Frauen".

1874:

Das Dillinger Institut wurde bei einer Ausstellung in Berliner Gewerbemuseum mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.- Anerkennung genug für das Können und den Fleiß der taubstummen Mädchen und Frauen von Dillingen.

1877:

Die Dillinger Bildungs-, Erziehungs- und Versorgungsanstalt für taubstumme Mädchen bekam einen Erweiterungsbau mit eigenen Speise- und Schlafsälen, einem Bad, einem Spiel- und Turnsaal und schönen Klassenzimmern. Im nämlichen Jahr erlebten die taubstummen Kinder mit J. Regens Wagner die Einweihung der neuen Institutkirche.

1878:

J. Regens Wagner stellte für das Dillinger Taubstummenanstalt eine Stiftungsurkunde aus. Damit setzte er den Anfang für die heute so weitverzweigte und bedeutende Regens-Wagner-Stiftung.

1903:

Der Anstaltneubau hatte eine Unterbringung für sechs Klassen für total Taube, zwei Hörklassen, einer Fortbildungsklasse und einer Hilfsklasse ermöglicht.

1921:

Ein Kindergarten für taubstumme Mädchen und Knaben folgte, dazu regelmäßige Elternberatung in Kempten und Dillingen.

1972:

Die Namenänderung von "Kreistaubstummenanstalt" war in "Private Sondervolksschule für Gehörlose erfolgt.

1973:

Die Tagesstätte für Gehörlose wurde gegründet.

1980:

Die Schule ist erstmals ein weltlicher Schulleiter J. Regens Wagner ernannt: "Regens-Wagner-Institut" Ein großzügige räumliche Umstrukturierung der gesamten Schule unter Prälat Hummel hat ihr Ansehen im Regierungsbezirk Schwaben gefestigt.

2002:

Verlegung der Dillinger Gehörlosenschule nach Augsburg. Die Augsburger Schwerhörigenschule wird mit Dillinger Gehörlosenschule fusioniert: Private Förderzentrum für Hörgeschädigte.

(Quelle: 150 Jahre Regens-Wagner-Institut Dillingen, 1847-1997 und Regens Wagner und sein Werk)

 

 

Die Oberinnen und Leiterinnnen:

1855-1867 Sr. M. Maximilana Messerer (*30.04.1823+25.02.1867)

1867-1883 Sr. M. Udalrika Baustel (*01.08.1827+16.11.1883)

1883-1891 Sr. M. Callista Zech (*10.04.1824+01.06.1891)

1891-1902 Sr. M.Ludovika Friedel (*26.02.1845+16.12.1902)

1903-1910 Sr. M. Michaela Zink (*27.02.1850+02.02.1910)

1910-1935 Sr. M. Corona Zech (*26.02.1861+11.06.1938)

1935-1940 Sr. M. Agreda Dir (*14.02.1880+25.04.1949)

1949-1955 Sr. Palma Mauerer (*14.10.1889+31.10.1971)

1955-1962 Sr. M. Michaela Hämmerle (*21.07.1891+10.06.1962)

1962-1967 Sr. M Corona Huber (*27.08.1918+06.08.1967)

1967-1977 Sr. M. Jesualda Lang (*11.10.1908)

1977-1989 Sr. M. Ulrita Pirk (*27.12.1937)

1989-2002 Sr. M. Doris Krieger (*03.04.1941)

Schülerliste

Lehrerkollegium

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