Chronik der Taubstummenbildung Altdorf

1833:

In Altdorf entstand die sog. Lehrerseminar-Taubstummenanstalt in Wichernhaus unter dem ersten Taubstummenlehrer Johann Paul Wich.

1842:

Das Buch von Johann Paul Wich erschien über "Der Sprachunterricht der Taubstummen". Es diente als Anleitung zur Unterrichtung von Taubstummen für die Seminaristen.

1847:

Johann Michael Strauß (1818-1883) wurde Nachfolger von Wich und bestand 1838 die Aufnahmeprüfung am Seminar. Er war von 1840-1843 in Geroda, bevor er als Schulpäzeptor nach Altdorf zurückkehrte. Ihm wurde das Amt als Taubstummenlehrer mit angetragen. Er besuchte dann die Taubstummeninsitute in Würzburg, Frankfurt, Bensheim, Köln, Friedberg und Bamberg, um sein Wissen zu erweitern. Eigentliche Ausbildung als Taubstummenlehrer machte er in Kgl. Zentraltaubstummeninstitut in München. Im Altdorfer Land war Strauß der Vater der Taubstummen. Insgesamt lehrte er 35 Jahre lang. Strauß wirkte auch in der Politik und war als einer der ersten Liberalen bekannt.

ca 1883:

Strauß starb durch ein Gehirnschlag am 7. Dezember 1883. Nachfolgende Jahre waren nicht mehr rossig für die Taubstummen. Später wurde die Taubstummenanstalt vom Seminar getrennt. Sie befand sich bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1905 im "Rettungshaus" in Altdorf. (Das Gebäude steht heute noch an der Ecke Röderstr./Ohmstrasse)

1905:

Die Kreistaubstummenanstalt in Altdorf wurde durch den Bau der Kreistaubstummenanstalt Nürnberg geschlossen. Zwar wehrte man sich damals in den letzten Tagen dagegen, doch war ws ein aussichtloses Unterfangen, da zuletzt nur noch 13 Schüler im Nebenamt eines Lehrers im "Rettungshaus" unterrichtet wurden, wenn man überhaupt von Unterricht sprechen konnte.

(Quelle: Lothar Scharff)

 

 

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