Ferdinand Sattler

-Gründer der Realschule für Gehörlose München-

(Ferdinand Sattler, 2004)

Direktor der Bayerischen Landesschule für Gehörlose

geb.: 31.03.1930

Amtzeit: 1977-1989

Am 31. März 1930 wurde er Schierling, Landkreis Mallersdorf in Niederbayern, geboren. Nach dem Besuch der Volksschule wurde er Mitglied der "Regensburger Domspatzen" und absolvierte das Alte Gymnasium in Regensburg. Das Abitur legte er am Gymnasium Metten ab.

An der Lehrerbildungsanstalt Straubing nahm er von 1951 bis 1953 an einem Abiturlehrgang zur Ausbildung für das Lehramt an Volksschulen teil.

Als Aushilfelehrer an die Kreistaubstummenanstalt Straubing wurde er im Jahr 1954 berufen. Von 1956 bis 1958 absolvierte er einen Ausbildungslehrgang für das Lehramt an Taubstummen-, Schwerhörigen- und Sprachheilschulen, der an der Landestaubstummenanstalt in Verbindung mit der Maxmilliansuniversität München abgehalten worden war. Nach der Ausbildung wurde er zum Taubstummenoberlehrer an der Kreistaubstummenanstalt Straubing ernannt.

Neben der schulischen Tätigkeiten widmete sich Ferdinand Sattler als Bezirkspfleger den erwachsenen Taubstummen und betreute gehörlose Strafgefangene in der Strafanstalt Straubing.

Durch Ferdinand Sattler erhielt der Berufsverband Bayerischer Taubstummenlehrer stärkster Impulse. Von 1963 bis 1969 war er Stellvertretender und von 1969 bis 1972 erster Vorsitzender des Berufsverbandes. Nach fünfjähriger Tätigkeit als zweiter Vorsitzender des Bundes Deutscher Taubstummenlehrer wurde er 1978 wieder zum ersten Vorsitzenden des Bundes Bayerischer Taubstummenlehrer gewählt.

Als engagierter Praktiker organisierte er seit 1963 für Pädagogen, Ärzte, Wissenschaftler und Techniker die alljährigen Tagungen für Hörerziehungen auf Burg Feuerstein.

Am 1. Juli wurde Ferdinand Sattler vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus nach München berufen, um die erste Realschule für Gehörlose aufzubauen. Der Gedanke einer weiterführenden Schule wurde durch den Weltkongress der Taubstummenlehrer im Jahr 1963 in Washington angestoßen. Auf einer Tagung im Jahr 1964 wurde es in Nürnberg beschlossen, die Bildung einer Realschule für Gehörlose voranzutreiben. Ferdinand Sattler, der ehemalige Taubstummenoberlehrer in Nürnberg, wurde von der Versammlung beauftragt, auf die Verwirklichung dieses Vorhaben zu drängen.
So wurde München als Standort ausersehen und die Realschule für Gehörlose entstand im Jahr 1966 als Teil der damals so genannten „Landestaubstummenanstalt“ in München. Die bayerischen Taubstummenanstalten meldeten insgesamt elf Schüler zum Übertritt in die staatliche Realschule. Am Ende des Schuljahres 1971 konnte erstmals eine Klasse mit zehn Schülern die Realschule für Gehörlose mit dem Abschluss erfolgreich beenden. Nebenbei war Ferdinand Sattler der Mitgründer der Realschule für Schwerhörige in München.

(Ferdinand Sattler, 1977)

Mit Ernennung zum Direktor der Bayerischen Landesschule für Gehörlose am 1. August 1977 übernahm er die Leitung aller Abteilungen der Landesschule, der Schulvorbereitenden Errichtung, der Pädoudiologischen Beratungsstelle, der Beratungsstellen für Hör- und Sprachgeschädigte an den Staatl. Gesundheitsämtern Oberbayerns, der Grund- und Hauptschulstufe, der Realschule und der beiden der Landesschule zugehörenden Schülerheime.

Von 1989 bis 1994 wurde er als Regierungsrat für Niederbayern nach Landshut befördert und war für die Bereiche der Behinderten in Niederbayern zuständig

 

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