David Ludwig Bloch (1910-2002)

1910 wurde er am 25.03. in Floß in der Oberpfalz als Sohn des Kaufmanns Simon Bloch und dessen Frau Selma geboren. Wenige Wochen nach der Geburt starb seine Mutter, sein Vater starb kurze Zeit später, 1911, das Kind wurde als Vollwaise von Verwandten aufgenommen.

Durch eine Hirnhautentzündung verlor Ludwig Bloch als Kind das Gehör. Mit 5 Jahren kam er nach München in die Kgl. Landestaubstummenanstalt durch Hinweis seines Onkels, der damals in der Bank in der Nähe der Kgl. Landestaubstummenanstalt arbeitete.

Im Anschluß daran besuchte Bloch eine Privatschule für Gehörlose in Jena.

1925 begann der Künstler eine Porzellanmalerlehre, wurde Porzellanmaler und begann nachdem er 1934 wegen der Weltwirtschaftskrise arbeitslos wurde, ein Studium an der Staatsschule für angewandte Malerei in München.

In dieser Zeit beteiligte sich der Künstler bereits an Ausstellungen des "jüdischen Kulturbundes Bayern". Nachdem er wegen Geldmangel sein Studium wieder abbrach, wurde Bloch Grafiker und Dekorateur bei dem Kaufhaus Sallinger in Straubing, nach der Arisierung des Kaufhauses wurde Bloch erneut arbeitslos.

Vom Studium in München schloß man ihn als Juden aus. In den Tagen der Reichskristallnacht wurde Bloch festgenommen und für 4 Wochen im KZ in Dachau interniert. Er bekam den Name "David" durch die Ausstellen seines Ausweises mit "J".

Nach seiner Entlassung aus Dachau bekam Bloch Arbeit bei dem Malermeister Heinz Voges in München.

Am 3. April 1940 emigrierte der Künstler nach Schanghai. Dort heiratete David Ludwig Bloch die taubstumme Chinesin Lilly Cheng Disiu. In dieser Zeit entstanden unter anderem Tuschzeichnungen und Aquarelle.

1949 übersiedelte der Künstler nach New York und arbeitete in NY 26 Jahre als Kunstlithograph.

Erstmals seit 1940 reiste Bloch 1976 wieder nach Deutschland, nach dieser Reise setzte er sich künstlerisch intensiv mit dem Holocaust auseinander.

In einige Ausstellungen sind gebrauchsgraphische Arbeiten des Porzellanmalers, Werke aus seiner Münchner Zeit, Aquarelle und Tuschzeichnungen aus dem Exil in Shanghai und seine Spätwerke, mahnende Auseinandersetzungen mit dem Holocaust, zu sehen. Ergänzt wird die Ausstellung durch Fotos und Dokumente.

Kurz nach der Kulturtag der Gehörlosen in München starb er mit 92. Lebensjahr in New York.



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