Bernard von Ernsdorfer

Kgl. geistlicher Rat
Mitglied der Kgl. Akademie der Wissenschaft
Leiter des Kgl. Central-Taubstummen-Instituts Freising-München

geb.: 20.08.1767
gest.: 30.11.1836

Amtzeit: 1804-1836

Bernard von Ernsdorfer wurde am 20. August 1767 in Landshut geboren. Nach einer Priesterweihe im Jahr 1790 widmete er sich in besonderer Weise pädagogischen Studien. 1796 wurde er auf die Stelle eines Waisenhauses in Freising berufen.

Unter seiner Leitung entstand 1804 in Freising das erste bayerische Taubstummen-Institut, das im Jahr 1826 nach München übersiedelte. Seine unterrichtlichen Grundsätze legte er in den Jahresberichten seines Instituts nieder. Heftige Gegenschaft erwuchs ihm in H. Stephani und J. B. Grasser, gegen deren Angriffe er kritische Berurteilungen schrieb. Im Fachbereich gewann er so großen Einfluß, daß 1817 sein Institut zur "Musteranstalt" erklärt wurde. Zusätzlich wurde ihm der Auftrag erteilt, Taubstummenlehrer auszubilden, die dann in den Kreishauptstädten als Volksschullehrer auch Taubstumme unterweisen sollten. Dadurch wurde der Grund für die Gründung weiterer Taubstummenanstalten gelegt.

Ernsdorfer Tätigkeit fand besondere Würdigung. 1818 wurde er zum "Ritter des Zivilverdienstordens der bayerischen Krone" ernannt und damit in den Adelstand erhoben. 1820 berief ihn die Akademie der Wissenschaft zu ihrem Mitglied.

Am 30. November 1836 verstarb Ernsdorfer an Cholera, welche in München wütete.

 

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